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DIY,  Kleidung,  Nähen

Basic Tee(n) von Hilli Hiltrud: Mein neues Streifenshirt

Ein blau-weiß gestreiftes Shirt darf in meinem Kleiderschrank nicht fehlen, denn kaum ein anderes Kleidungsstück lässt sich so vielfältig kombinieren. Es mutet maritim an und in meiner Wahlheimat Kiel kann man es einfach immer tragen. Ich habe mich für einen legeren Schnitt und einen Viskosesweat entschieden. In diesem Beitrag zeige ich dir den Weg zu meinem neuen Shirt und das Ergebnis. 

Der Schnitt – das Basic Tee(n) von Hilli Hiltrud

Das Basic Tee(n) ist ein legeres Shirt mit überschnittenen Ärmeln. Durch den leichten Oversize-Look sieht es sehr lässig und bequem aus. Als Henrike von Hilli Hiltrud das Shirt entwickelt hat, waren wir gerade Coworking-Partnerinnen und haben uns regelmäßig zum gemeinsamen Arbeiten getroffen. Den Schnitt kenne ich also schon etwas länger und habe ihn einige Male genäht. Zur Zeit habe ich drei Basic Tee(n)s im Kleiderschrank, die ich sehr gerne trage: Zwei aus schwarzem Viskosesweat und eins aus einem hellblauen Feinstrickstoff. Beides sind weich fließende Stoffe – perfekt für den Schnitt. Der Schnitt kommt mit drei Ärmellängen: Kurz, dreiviertel und lang. Bei meinem Streifen-Shirt habe ich mich für die lange Variante entschieden.

Selbstgenähtes Streifenshirt

Sweat aus Viskose – ein Lieblingsstoff

Viskosesweat ist eines meiner Lieblingsmaterialien und ich verwende es auch bei meinem neuen Basic Tee(n). Dabei bin ich ganz zufällig darauf gestoßen. Ich hatte online nach einem Sommersweat für einen Pulli gesucht. Online hatte ich diesen “leichten Sweat” gefunden und nicht auf die Materialzusammensetzung geachtet.

Als ich den Stoff bekommen hatte, war er anders als erwartet – aber ich war positiv überrascht. Der Stoff verhält sich ganz anders als ein herkömmlicher Sommersweat. Er hat einen sehr weichen, fließenden Fall und ist verhältnismäßig dünn, fast wie ein normaler Jerseystoff. Der Stoff besteht zu 96% aus Viskose – einer synthetisch erzeugten Faser – und zu 4% aus Elastan. Viskose besteht allerdings nicht aus Kunststoff, sondern aus Cellulose und hat deshalb natürliche Trageeigenschaften.

Selbstgenähtes Streifenshirt Basic Tee(n) von Hilli Hiltrud.

Diese Eigenschaften mag ich an Viskosesweat:

  • Der Stoff hat einen weichen, fließenden Fall.
  • Viskosesweat hat ein angenehmes Tragegefühl und ist auf der Haut leicht kühlend. Außerdem lädt er sich nicht statisch auf und nimmt Feuchtigkeit auf.
  • Er ist leichter zu verarbeiten als andere dehnbare Stoffe aus Viskose. Sowohl beim Zuschnitt als auch beim Vernähen rutscht er kaum hin und her.
  • Er trägt nicht auf und kaschiert “Problemzonen”
  • Der Viskosesweat, den ich verarbeite, knittert nicht und ist pflegeleicht – jedenfalls sehen meine Kleidungsstücke aus dem Stoff noch nach vielen Wäschen wie neu aus und ich muss sie nie bügeln.

Das Nähen

Das Basic Teen ist schnell und einfach genäht. Nach dem Schließen der Schulternähte werden die Ärmel angenäht. Das ist super easy. Die Ärmel sind überschnitten, das heißt, sie haben keine Armkugel – es müssen einfach nur zwei relativ gerade Stoffkanten zusammengenäht werden. Anschließend werden die Seitennähte geschlossen. Dann wird das Bündchen angebracht und das Shirt gesäumt. Ohne das Zusammenkleben des Schnittmusters und den Zuschnitt dauert das Nähen des Shirts weniger als eine Stunde. Für ein handgemachtes Kleidungsstück ist das wirklich nicht viel.

Was ein bisschen friemelig war, waren die Streifen. Ich finde es gar nicht so einfach, Streifenstoffe zuzuschneiden und passend zusammenzunähen. Bei meinem neuen Shirt ist mir das aber ganz gut gelungen. Ich habe mir beim Zuschnitt sehr viel Zeit gelassen und das Schnittmuster sehr genau auf den Stoff gelegt. Genau so penibel war ich beim Nähen und habe extra viele Klammern zum Stecken verwendet.

Perfekt aufeinandertreffende Streifen.

Halsbündchen beim Basic Tee(n)

Das Halsbündchen vom Basic Tee(n) ist schmal konzipiert, was dem Kleidungsstück einen “erwachsenen” Look gibt. Allerdings habe ich beim Zuschnitt irgendwie die Nahtzugabe vergessen. Jedenfalls ist das Halsbündchen SEHR schmal geworden, sprich so ungefähr zwei Millimeter. Es gefällt mir trotzdem ganz gut. Deshalb habe ich darauf verzichtet, das Bündchen abzutrennen und ein neues anzunähen. Damit es schön anliegt, habe ich das Bündchen noch knappkantig abgesteppt.

Saum mit Coverlock-Look

Bei Shirts ohne Saumbündchen finde ich es am schwierigsten, einen professionell aussehenden Saumabschluss hinzukriegen. Bei Kinderkleidung oder Sommerkleidern verwende ich ganz gerne Zickzack- oder Zierstiche. Bei Shirts finde ich jedoch eine Doppelnaht, also zwei parallel verlaufende Geradstiche, am schönsten. Wenn ich jetzt eine Coverlock hätte, wäre ich fein raus: Der Saum wäre ruck zuck genäht.

Saum mit Zwillingsnadel.

 

Eine Doppelnaht kann man auch mit der Haushaltsmaschine nähen. Dazu benötigt man eine Zwillingsnadel und ein bisschen Geduld. Zumindest bei meiner Maschine muss ich für jeden Stoff individuell die ideale Fadenspannung und Stichlänge finden, damit die Naht nicht zu straff oder zu locker wird. Mit der achten Testnaht auf einem Reststück war ich mit dieser Einstellung bei meiner Brother Innov-is-27 zufrieden:

  • Oberfadenspannung: 6
  • Stichlänge: 4,0 mm
  • Nadel: Zwillingsnadel Stretch, Stärke 75, Breite: 4,0 mm

Trotzdem zieht sich der Zickzackstich, der mit der Zwillingsnadel auf der Rückseite entsteht, bei mir immer etwas zusammen und sieht nicht so schön aus. Um den Coverlock-Look ein bisschen zu imitieren, habe die Saumkanten zuvor mit der Overlock versäubert. Jetzt sieht die Naht sowohl außen als auch innen professionell aus. Auf den ersten Blick wie mit der Coverlock genäht.

Selbstgenähtes Shirt hinten.

Das Ergebnis

Mit meinem neuen Basic Tee(n) bin ich sehr zufrieden. Es ist angenehm zu tragen und sieht trotz des Oversize-Looks schick aus, weil sich der Viskosesweat an den Körper schmiegt. Heute in der Mittagssonne konnte ich das Shirt schon ohne Jacke ausführen. Das macht Laune auf den Frühling.

Basic Teen von vorne.

Das Basic Tee(n) ist das erste Basic Teil, dass ich mir dieses Jahr für meine selbstgemachte Capsule Wardrobe genäht habe. Zwei weitere Stoffe liegen schon bereit, um ebenfalls verarbeitet zu werden. Dafür probiere ich zwei Schnitte aus, die ich vorher noch nicht genäht habe. Schau also bald wieder vorbei, ich werde beide Kleidungsstücke hier auf dem Blog präsentieren.

Nähst du deine Basics auch selber? Wenn ja, welche Schnittmuster kannst du empfehlen?

 

Verlinkt bei: Sewlala

2 Comments

  • Henrike

    Hey Isabelle,
    ohja, Viskose ist ein absolut traumhaftes Material – gerade bei solchen Schnitten. Für eng anliegende Kleidung finde ich es meist eher unvorteilhaft, aber für alles was großzügig im Schnitt ist – perfekt!
    Die Streifen sind dir super gelungen, das Zeit lassen hat sich definitiv gelohnt! Wenn du beim Zuschneiden von Streifenstoffen deinen Stoff mit Gewichten oder Klammern fixierst, erleichtert es den Zuschnitt übrigens extrem – gerade elastische Stoffe sind ja sonst manchmal ein wenig störrisch 😉
    Liebsten Gruß in die alte Heimat an meine alte CoWorking-Partnerin <3

    • Isabelle

      Hallo Henrike,
      juhu, danke für dein liebes Feedback! Ich habe volle Honig- und Marmeladengläser zum Beschweren des Stoffes und der Schnittbögen verwendet, das hat auch super geklappt!
      Liebe Grüße und bis bald 🙂

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